Haarausfall beginnt oft plötzlich – und stellt das Leben der Betroffenen von heute auf morgen auf den Kopf. Denn starker Haarverlust kann die Psyche belasten und greift in vielen Fällen das Selbstbewusstsein an. Die gute Nachricht: Die Erkrankung ist behandelbar. Aber welche Medikamente und Therapien helfen wirklich? In diesem Ratgeber findest Du eine Zusammenstellung der wirksamsten Behandlungsmöglichkeiten für Haarausfall.
Haarausfall ist nicht gleich Haarausfall. So ist es beispielsweise völlig normal, dass ein gesunder Mensch täglich bis zu 100 Haare verliert. Ist der Haarausfall jedoch deutlich stärker, verursacht er Leidensdruck oder leidet der Betroffene unter ständigem Juckreiz und Irritationen der Kopfhaut, kann es sinnvoll sein, die Symptome und mögliche Ursachen ärztlich abklären zu lassen.
Am besten wendest Du Dich an einen Dermatologen / eine Dermatologin, also einen Hautarzt / eine Hautärztin. Er / Sie kann einen krankhaften Haarausfall, auch Alopezie genannt, diagnostizieren. Zu den verschiedenen Unterformen gehören zum Beispiel:
Androgenetische Alopezie:
Ein erblich bedingter Haarausfall, der im Anfangsstadium durch eine m-förmige Haarlinie gekennzeichnet ist.
Kreisrunder Haarausfall:
Bei einem kreisrunden Haarausfall treten zunächst münzgroße kahle Stellen am Kopf oder an anderen Körperstellen auf.
Diffuser Haarausfall:
Bei einem diffusen Haarausfall ist das gesamte Kopfhaar betroffen und wird zunehmend dünner.
Vernarbender Haarausfall:
Bei einem vernarbenden Haarausfall werden die Haarfollikel geschädigt, sodass keine Haare mehr nachwachsen können.
Stressbedingter Haarausfall:
Durch Entzündungen der Haarfollikel wird die Wachstumsphase verkürzt, das Haar fällt schneller aus.
Altersbedingter Haarausfall:
Hierbei handelt es sich um eine normale Alterserscheinung, bei der die Haarfollikel zunehmend in die Ruhephase übergehen.
Einen Haarausfall behandeln zu lassen, ist bei vielen dieser Arten sinnvoll, insbesondere wenn die Symptome über einen längeren Zeitraum anhalten und für die Betroffenen eine Belastung darstellen.
Die Behandlungsmöglichkeiten bei krankhaftem Haarausfall (Alopezie) hängen in erster Linie von den individuellen Symptomen, den zugrunde liegenden Ursachen und der Art des Haarausfalls ab. In vielen Fällen kann die Behandlung von Haarausfall Männern, die unter den Symptomen leiden, Linderung verschaffen. Die Behandlungsmöglichkeiten reichen von nicht medikamentösen über medikamentöse bis hin zu chirurgischen Therapien.
Rezeptfreie Mittel spielen bei der Behandlung von Haarausfall eine wichtige Rolle. Sie sind einfach zugänglich und bieten Menschen mit leichten Beschwerden eine Möglichkeit, ihre Symptome zu lindern. Von rezeptfreien Medikamenten über spezielle Haarpflegeprodukte bis hin zu Nahrungsergänzungsmitteln und Lebensstiländerungen stehen verschiedene Optionen zur Verfügung.
Der Wirkstoff Minoxidil reaktiviert und revitalisiert bereits geschädigte Haarfollikel, indem er die Blutgefäße erweitert und so für eine bessere Nährstoffversorgung sorgt. Bei dauerhafter Anwendung können die Haarfollikel dadurch an Volumen gewinnen und widerstandsfähiger werden. Darüber hinaus wird das Wachstum von längerem und dickerem Haar gefördert. Minoxidil wird vor allem in früheren Stadien des Haarausfalls und bei leichteren Fällen empfohlen. Es ist als flüssige Lösung erhältlich.
Capixyl ist häufig in Haarpflegeprodukten, insbesondere Haarseren, enthalten. Vor allem in frühen Stadien des erblich bedingten Haarausfalls ist der Wirkstoff empfehlenswert. Capixyl wirkt, indem es das Enzym 5-Alpha-Reductase hemmt. Dadurch werden die Haarfollikel gestärkt, sodass weniger Haare ausfallen. Bisher sind keine Nebenwirkungen bekannt. Erste Ergebnisse sind bereits nach 12 Wochen sichtbar.
Baicapil ist ein rezeptfreier Wirkstoff zur Vorbeugung von genetisch bedingtem Haarausfall. Der Arzneistoff kann auch eingesetzt werden, wenn sich der Haarausfall noch im Anfangsstadium befindet. In der Regel wird Baicapil als Shampoo verwendet.
Ein Mangel an bestimmten Vitaminen und Nährstoffen kann Haarausfall begünstigen. Vitamin B7 (auch Biotin genannt) ist zum Beispiel zentral für den Keratinhaushalt. Ist es in nicht ausreichender Menge vorhanden, kann dies zu brüchigem Haar führen.
Daher ist diese Art der Nahrungsergänzung oft eine gute Wahl, wenn sich der Haarausfall noch im Anfangsstadium befindet. Auch eine Supplementierung (gezielte und ergänzende Aufnahme von Nährstoffen) mit Vitamin B12 kann sinnvoll sein. Eisen und Zink können sich ebenfalls positiv auf das Haarwachstum auswirken.
Einige Kombinationspräparate vereinen die oben erwähnten Vitamine und Nährstoffe für eine wirksame Alopezie-Therapie. Solche Präparate sind besonders wirksam im Kampf gegen den Haarausfall. Voraussetzung ist allerdings, dass bei den Betroffenen ein Mangelzustand vorliegt.
Homöopathische Präparate sind ein beliebtes Mittel, wenn die Haare auf der Kopfhaut ausfallen oder nicht mehr wie gewohnt wachsen. Mittel wie Barium Carbonicum werden zum Beispiel bei kreisrundem Haarausfall (Alopecia areata) empfohlen. Auch Sepia und Selen werden in verschiedenen Potenzen eingesetzt.
Obwohl viele Menschen Vertrauen in homöopathische Behandlungsmethoden haben, gibt es bisher kaum wissenschaftliche Belege für deren Wirksamkeit. Wer seinen Haarausfall behandeln möchte, ist daher möglicherweise mit anderen Mitteln besser beraten.
Rezeptpflichtige Medikamente zur Behandlung von übermäßigem Haarausfall (Effluvium) sind für viele Betroffene ein wichtiger Baustein in ihrer Therapie.
Das verschreibungspflichtige Medikament Finasterid bietet eine wirksame Lösung, um Haarausfall frühzeitig zu bekämpfen. Der Wirkstoff hilft, absterbende Haarfollikel zu reaktivieren und regt gezielt den Erhalt und das Wachstum der Haare an. Mögliche Nebenwirkungen sind zum Beispiel depressive Verstimmungen und allergische Reaktionen.
Prednisolon ist ein verschreibungspflichtiges Medikament, das bei vielen Männern mit kreisrundem Haarausfall (Alopecia areata) eingesetzt wird. Der Wirkstoff kann jedoch einige Nebenwirkungen hervorrufen, zum Beispiel eine Schwächung des Immunsystems oder allergische Reaktionen.
Um optimale Ergebnisse zu erzielen, kann das rezeptfreie Minoxidil mit dem rezeptpflichtigen Finasterid kombiniert werden. Ein Kombinationsprodukt ist zum Beispiel ein Spray, das auf die Kopfhaut aufgetragen wird. Ob ein solches Präparat letztlich sinnvoll und wirksam ist, hängt jedoch von der Ursache der Erkrankung ab.
Das Spektrum der Behandlungsmethoden gegen Haarausfall wird ständig erweitert. Möglich wird dies durch intensive Forschung, die zum Beispiel folgende Therapieformen gegen Haarausfall hervorgebracht hat:
Die Vielzahl der heute zur Verfügung stehenden Behandlungsmöglichkeiten gegen Haarausfall überfordert viele Betroffene. Umso wichtiger ist es, einen qualifizierten Arzt / eine qualifizierte Ärztin zu finden, der / die ausführlich über die Heilungschancen und Risiken der jeweiligen Behandlung gegen Haarausfall berät und den Prozess begleitet. Entscheidend ist, dass im ersten Schritt die Ursache für den Haarverlust gefunden wird.
Die Krankenkassen in Deutschland übernehmen derzeit keine Kosten für rein kosmetische Eingriffe. Da aus dem Haarausfall in der Regel keine gesundheitlichen Probleme resultieren, müssen die Kosten in den meisten Fällen selbst getragen werden.
Eine Ausnahme besteht jedoch dann, wenn der Haarausfall zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen wie psychischen Erkrankungen führt. Dazu zählen unter anderem Depressionen. Voraussetzung für die Kostenübernahme einer Haarausfall-Therapie aus diesen Gründen ist in der Regel ein ärztliches Gutachten. Häufig findet auch eine Untersuchung durch den Medizinischen Dienst der Krankenkasse statt.
Haarausfall kann sich zu einer ernstzunehmenden Erkrankung entwickeln, die die Lebensqualität der betroffenen Männer nachhaltig beeinträchtigen kann.
Die Ursachen für die Erkrankung sind vielfältig und reichen von einem Nährstoffmangel durch einseitige Ernährung bis hin zu genetischer Veranlagung. Eine gründliche Diagnostik, bei der die Ursache des Haarverlusts abgeklärt wird, ist daher unerlässlich: Denn die Ursache des Haarausfalls bestimmt die Behandlungsmöglichkeiten.
Haarausfall sollte von einem qualifizierten Arzt / einer qualifizierten Ärztin behandelt werden. Dabei können sowohl rezeptpflichtige als auch rezeptfreie Medikamente zum Einsatz kommen. Vitamine und Nährstoffe in Form von Nahrungsergänzungsmitteln können in leichteren Fällen eine Alternative sein. Wichtig ist, dass der Nutzen der Behandlung gegen mögliche Nebenwirkungen abgewogen wird.
Haarausfall ist nicht immer krankhaft. Es ist ganz normal, täglich bis zu 100 Haare zu verlieren. Wird diese Zahl jedoch deutlich überschritten, oder tritt der Haarausfall nur an bestimmten Stellen auf, wie beispielsweise bei Alopecia areata, sollte ein Arzt / eine Ärztin aufgesucht werden.
Wenn die Symptome mild sind und nur wenige Haare ausfallen, können rezeptfreie Medikamente für die Betroffenen eine einfache Möglichkeit sein, das Haarwachstum wieder zu verbessern. Bei stärkeren Symptomen sollte jedoch ein Arzt / eine Ärztin aufgesucht werden.
In manchen Fällen kann eine unausgewogene Ernährung Haarausfall verursachen oder verstärken. Auch bestimmte aggressive Shampoos und Pflegeprodukte können die Kopfhaut irritieren und dazu führen, dass die Haare an einigen Stellen nicht mehr optimal wachsen können.
Die Behandlungsmethoden können sich je nach Geschlecht der betroffenen Person unterscheiden. So sind Frauen mit androgenetischer Alopecia zum Beispiel besonders von vermehrtem Haarwuchs im Gesicht und an anderen Körperstellen betroffen. Finasterid wird häufig bei Männern mit Haarausfall eingesetzt, ist jedoch für Frauen offiziell nicht zugelassen. Ein Grund dafür ist, dass die Nebenwirkungen noch nicht ausreichend erforscht sind.
Wie lange es dauert, bis nach Beginn einer Behandlung eine Besserung eintritt, hängt von der Art der Behandlung ab. Bei einer Umstellung der Ernährung dauert es beispielsweise deutlich länger, als bei einer medikamentösen Behandlung.
Es wird derzeit viel geforscht, um die Ursachen von Alopezie besser zu verstehen und neue Behandlungsmöglichkeiten zu entwickeln, die das Haarwachstum fördern. Zu den neuen Therapien für betroffene Männer gehören beispielsweise die Haartransplantation, die Eigenbluttherapie und PDO-Fäden. In Zukunft wird ein besseres Verständnis der Ursachen der Erkrankung höchstwahrscheinlich auch zu einem breiteren Spektrum an Behandlungsmöglichkeiten führen.
Wenn die Haare nur an bestimmten Stellen ausfallen, kann das verschiedene Ursachen haben. Tritt beispielsweise ein kreisrundes Muster auf, handelt es sich häufig um kreisrunden Haarausfall oder um das Anfangsstadium des androgenetischen Haarausfalls, bei dem der Haaransatz eine M-Form annimmt. Je nach Ursache des Haarverlusts kann nach einer ausführlichen Diagnostik ein geeignetes Medikament ausgewählt werden.