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Haarausfall durch Eisenmangel? 

Der Einfluss von Eisenmangel auf das Haarwachstum und Behandlungsoptionen

Ob klare Ursache, indirekter Zusammenhang oder einfach nur gleichzeitiges, aber unabhängiges Auftreten – das Zusammenspiel verschiedener Faktoren bei Krankheitsbildern ist nicht immer glasklar. Auch die Antwort auf die Frage, ob Eisenmangel Haarausfall verursacht, lautet schlicht: vielleicht. Eines lässt sich über Eisen aber sicher sagen: Ein Mangel wirkt sich insgesamt negativ auf die Gesundheit aus und damit indirekt auch auf das Haar.  

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Das Wichtigste in Kürze

    Die Studienlage zum Zusammenhang zwischen Eisenmangel und Haarausfall ist dünn und meist fokussiert auf den weiblichen Haarausfall, da Frauen generell häufiger unter Eisenmangel leiden. 

    Ein Zusammenhang besteht immer nur vielleicht: Vielfach wird Eisenmangel bei Personen mit Haarausfall beobachtet, jedoch haben nicht alle Menschen mit Eisenmangel auch Haarausfall. 

    Klar ausschließen kann man Eisenmangel als Ursache für den erblich bedingten (androgenetischen) Haarausfall, da dieser auf hormonelle Ursachen zurückzuführen ist. 

    Eisen: lebensnotwendiges Spurenelement 

    Eisen ist ein lebensnotwendiges Spurenelement. Der Großteil des im Körper vorhandenen Eisens lagert sich an das Hämoglobin, den Blutfarbstoff in den roten Blutkörperchen, an. 

    Erst dadurch ist Hämoglobin in der Lage, den eingeatmeten Sauerstoff zu binden und über das Blut im Körper zu verteilen (z. B. auch an die Haarwurzeln). Derselbe Mechanismus findet in den Muskeln statt: Hier bindet das Myoglobin mithilfe des Eisens den Sauerstoff und sorgt dafür, dass die Muskelzellen „atmen“ können. 

    Obwohl Eisen also ein zentrales Element für die Sauerstoffversorgung des Körpers ist, benötigen wir davon täglich nur 1 bis 2 Milligramm. Das liegt daran, dass der Körper das Eisen auf clevere Weise wiederverwertet: Eisen aus abgestorbenen roten Blutkörperchen wird ins Knochenmark befördert und für die Neubildung von roten Blutkörperchen eingesetzt.

    Um dem Körper 1 - 2 Milligramm Eisen zur Verfügung zu stellen, müssen wir jedoch  10 bis 15 mg Eisen täglich zu uns nehmen, da nur 10 - 15 Prozent des in der Nahrung enthaltenen Eisens für den Körper verfügbar sind. 

    Eisenmangel erkennen – Symptome und Diagnose

    Eisenmangel kommt weltweit sehr häufig vor. Wobei Frauen stärker betroffen sind als Männer. Wird der Eisenmangel nicht behandelt, führt er zur sogenannten Eisenmangelanämie, also einer Verringerung der Konzentration an roten Blutkörperchen. 

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    Typische Symptome eines Eisenmangels sind:

    • Müdigkeit und Schwächegefühl 
    • Reduzierte Konzentrations- und Lernfähigkeit 

    Bei schwerer Eisenmangelanämie können hinzukommen: 

    • Kurzatmigkeit
    • Schwindel
    • ein schneller Puls

    Diagnostiziert wird ein Eisenmangel anhand der Symptome und durch Bluttests. Vor allem der Ferritin-Spiegel verrät, ob ein Eisenmangel vorliegt. Ferritin ist ein Eiweiß, das Eisen speichert. Ist der Ferritinspiegel niedrig, kann man in der Regel davon ausgehen, dass ein Eisenmangel vorliegt.

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    Blutverlust ist Hauptursache für Eisenmangel

      Die Hauptursache für Eisenmangel bei erwachsenen Männern ist ein chronischer Blutverlust, wie er zum Beispiel häufig bei Magengeschwüren oder Tumoren und Polypen im Darmtrakt auftritt. Bei Verdacht auf Eisenmangel ist es daher sehr wichtig, dass Du Dich ärztlich untersuchen und die Ursache genau abklären lässt. Von einer Selbstmedikation mit frei verfügbaren Eisenpräparaten ist nicht nur aus diesem Grund abzuraten: Ein Eisenüberschuss kann ebenso schwere Folgen haben und auf Dauer Darm, Leber, Nieren und andere Organe schädigen. 

      Eisenmangel und Haarausfall: Was wir bisher wissen

      Welchen Einfluss hat Eisenmangel nun auf den Haarausfall? Die Lage ist unklar – vor allem, wenn es um den Zusammenhang zwischen Eisenmangel und Haarausfall bei Männern geht, da viele Studien sich auf die Untersuchung des weiblichen Haarausfalls konzentrieren. 

      Zwar wird immer wieder diskutiert und vermutet, dass Eisenmangel ein Einflussfaktor für Haarausfall bei Männern sein könnte, es fehlen jedoch klare Belege und gute Erklärungen dafür, wie Eisen das Haarwachstum beeinflusst. 

      Eventuell führt ein Eisenmangel dazu, dass nicht genügend Sauerstoff zu den Haarfollikeln transportiert und dadurch das Haarwachstum geschwächt wird. Oder es könnte sein, dass ein Eisenmangel die Zellteilung negativ beeinflusst. Da Haare zum einen aus sich sehr schnell teilenden Zellen bestehen und Eisen zum anderen eine wichtige Rolle bei der Zellteilung spielt, kann somit vielleicht nicht genügend Zellteilung in den Haaren stattfinden.

      Aber alle zu diesem Thema durchgeführten Studien kommen zu keinem klaren Ergebnis. Vielfach wird bei Menschen mit Haarausfall ein Eisenmangel beobachtet, aber ein Umkehrschluss, nämlich, dass Menschen mit Eisenmangel typischerweise Haarausfall haben, lässt sich nicht ziehen.

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      Kein Zusammenhang zwischen erblich bedingtem Haarausfall und Eisenmangel

      Was man klar sagen kann: Erblich bedingter (androgenetischer) Haarausfall steht in keinem Zusammenhang mit Eisenmangel. In diesem Fall ist die Ursache nachweislich eine Überempfindlichkeit der Haarwurzeln gegenüber dem Sexualhormon DHT. Diese Ursache lässt sich gezielt mit Medikamenten wie Finasterid 1 mg behandeln.

      Verdacht auf Haarausfall durch Eisenmangel – was tun?

      Die beste Option bei der aktuellen Studienlage ist: Gehe davon aus, dass Eisenmangel vielleicht eine Rolle bei Deinem Haarausfall spielen könnte. Hast Du diesen Verdacht, kläre es mit Deinem Arzt / Deiner Ärztin ab, indem Du Deine Werte testen lässt. 

      In jedem Fall ist ein guter Eisenwert ein Plus für Deine Gesundheit. Achte also darauf, dass Du mit der Nahrung genügend Eisen aufnimmst, indem Du eisenhaltige Lebensmittel wie Fleisch und Innereien (Leber), Hülsenfrüchte, Kürbiskerne, Spinat oder Sojabohnen zu Dir nimmst.

      Häm-Eisen und Nicht-Häm-Eisen und die Rolle von Vitamin C

      Eisen kommt in der Nahrung in verschiedenen Formen vor, die vom Körper unterschiedlich verarbeitet werden.

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        Häm-Eisen: Den Namen hat das Häm-Eisen (auch zweiwertiges Eisen) von seiner Eigenschaft. Es ist Teil des Hämoglobin, also an den roten Blutfarbstoff gebunden. Es kommt in tierischen Lebensmitteln wie Fleisch und Innereien vor und kann vom Körper am besten aufgenommen werden. 

        Nicht-Häm-Eisen: Nicht-Häm-Eisen (auch dreiwertiges Eisen) ist - wie der Name sagt - nicht Teil des Hämoglobins und kommt als Eisen-Ionen vor. Nicht-tierische Lebensmittel enthalten Nicht-Häm-Eisen, welches der Körper schlechter verwerten kann. Genauer gesagt, werden weniger als 20 Prozent des in der Nahrung enthaltenen Nicht-Häm-Eisens tatsächlich aufgenommen. 

        Vitamin C: Man kann die Aufnahme von Nicht-Häm-Eisen verbessern, indem man es zusammen mit Vitamin-C-haltigen Nahrungsmitteln verzehrt. Oder anders gesagt: Ein bisschen Zitronensaft gibt den meisten Gerichten nicht nur einen frischen Kick, sondern verbessert auch die Eisenzufuhr! Und wenn Du Eisenpräparate einnimmst, gönne Dir doch ein Glas Orangensaft dazu. 

        Zusammenfassung

        Eisen ist ein lebensnotwendiges Spurenelement. Erste Anzeichen eines Mangels sind typischerweise Müdigkeit, Blässe und Konzentrationsschwäche. Da die Hauptursache für Eisenmangel bei erwachsenen Männern ein chronischer innerlicher Blutverlust ist, der zum Beispiel bei Magengeschwüren oder Tumoren im Darmtrakt auftritt, ist es sehr wichtig, einen Verdacht auf Eisenmangel ärztlich abklären zu lassen. Ob Eisenmangel Haarausfall verursacht, lässt sich nur mit einem vagen „vielleicht“ beantworten. Bisher gibt es keine Belege für einen direkten Zusammenhang. Grundsätzlich ist ein guter Eisenwert aber ein gesundheitliches Plus für den Körper. Achte also darauf, dass Du genügend eisenhaltige Lebensmittel zu Dir nimmst, aber sei vorsichtig mit frei verfügbaren Eisenpräparaten: Ein Eisenüberschuss kann auf Dauer den Darm, die Nieren, die Leber und andere Organe schädigen.

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