Sexuelle Dysfunktion, Depressionen, Angstzustände und Brustkrebs – die Einnahme des Haarwuchsmittels Finasterid birgt das Risiko für teils schwerwiegende Nebenwirkungen. Dabei sind manche häufiger als andere. Bevor Du eine Behandlung Deines Haarausfalls mit Finasterid erwägst, informiere Dich sorgfältig in Deiner Arztpraxis, welche individuellen Risiken für Dich damit verbunden sind. Hier erhältst Du einen ersten Überblick über die häufigsten Begleiterkrankungen.
Sexuelle Funktionsstörungen und psychische Erkrankungen sind häufig beobachtete Nebenwirkungen von Finasterid.
In seltenen Fällen kann es zur Bildung von Knoten in der Brust und sehr selten zu Brustkrebs kommen.
Ein Tumor an der Prostata sollte vorab ausgeschlossen werden, da das Medikament dazu führen kann, dass bestimmte Marker bei Untersuchungen nicht mehr erkannt werden.
Finasterid kann auch in der geringen Tagesdosis von 1 mg, die zur Behandlung des Haarausfalls eingesetzt wird, schwerwiegende Nebenwirkungen haben. Dazu gehören insbesondere sexuelle Funktionsstörungen und psychische Erkrankungen. In der Regel verschwinden diese nach Absetzen des Medikaments wieder. Nach längerer Erfahrung mit dem Medikament hat sich jedoch gezeigt, dass bei manchen Personen Nebenwirkungen auch nach Absetzen des Medikamentes weiter bestehen können – zum Teil auch langfristig über mehrere Jahre.
Keine Nebenwirkung im klassischen Sinne, aber eine Gefahr ist der Effekt, den das Medikament auf Prostatauntersuchungen haben kann. Finasterid kann dazu führen, dass bestimmte Tumormarker – und damit eine Krebserkrankung – bei Untersuchungen nicht mehr erkannt werden.
Vor der Einnahme von Finasterid ist es also besonders wichtig:
Mögliche Vorerkrankungen (Prostatakrebs, psychische Erkrankungen und sexuelle Funktionsstörungen) und Prädispositionen sorgfältig abzuklären.
Sicherzustellen, dass Du Dich während der Einnahme regelmäßigen ärztlichen Kontrolluntersuchungen unterziehst.
Einnahme nur unter ärztlicher Kontrolle
Wenn Du Finasterid einnimmst, solltest Du Dich regelmäßig bei Deiner Ärztin / Deinem Arzt untersuchen lassen, um mögliche Nebenwirkungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Auch wenn manche Nebenwirkungen sehr selten sind, ist es immer möglich, dass sie genau bei Dir auftreten. Insbesondere, wenn Du eine Veranlagung oder Vorgeschichte mit Depression, sexuellen Problemen oder Tumoren hast.
Bei Finasterid gibt es einige schwere Nebenwirkungen, die öfter beobachtet werden und einige, die nur sehr selten vorkommen. Hier ist ein Überblick über die bekanntesten möglichen Erkrankungen:
Der Wirkstoff kann außerdem eine Reihe von Nebenwirkungen auslösen, deren Häufigkeit jedoch statistisch anhand der verfügbaren Datenlage nicht nachweisbar ist. Dazu gehören:
Unspezifische Angaben wie „häufig“, „selten“ oder „sehr selten“ können unterschiedlich interpretiert werden. Im medizinischen Kontext sind sie daher genauer spezifiziert. Damit Du eine bessere Vorstellung von der Wahrscheinlichkeit einer Nebenwirkung hast, findest Du hier eine Übersicht, was welche Einstufung bedeutet:
Sehr häufig: mehr als 10 Prozent
Mehr als 100 Fälle in einer Gruppe von 1.000 Behandelten
Häufig: 1 - 10 Prozent
10 bis 100 Fälle in einer Gruppe von 1.000 Behandelten
Gelegentlich: 0,1 - 1 Prozent
1 bis 10 Fälle in einer Gruppe von 1.000 Behandelten
Selten: 0,01 - 0,1 Prozent
1 bis 10 Fälle in einer Gruppe von 10.000 Behandelten
Sehr selten: weniger als 0,01 Prozent
Weniger als 1 Fall in einer Gruppe von 10.000 Behandelten
Nicht bekannt
Die Häufigkeit ist anhand der verfügbaren Daten nicht abschätzbar
Es gibt erste Hinweise darauf, dass bei der topischen Anwendung, also bei der Behandlung mit Finasterid-Spray, das direkt auf die Kopfhaut aufgetragen wird, schwerwiegende Nebenwirkungen seltener auftreten. Grundsätzlich gilt aber auch hier: Selten heißt nicht ausgeschlossen. Eine enge ärztliche Überwachung ist daher auch bei der Behandlung mit Finasterid-Spray wichtig, um Nebenwirkungen schnell zu erkennen.
Bei der Einnahme von Finasterid kann es zu teils schwerwiegenden Nebenwirkungen kommen. Am häufigsten (bei 1-10 Prozent der Behandelten) treten sexuelle Funktionsstörungen (verminderte Libido, Erektions- und Ejakulationsstörungen) sowie psychische Störungen (Depression, depressive Verstimmung, Angstzustände) auf, die in manchen Fällen auch nach Absetzen des Medikaments weiter bestehen können. Selten kommt es zu Veränderungen des Brustgewebes und sehr selten entwickeln Männer während der Einnahme Brustkrebs. Da Finasterid dazu führen kann, dass bei Prostatauntersuchungen Tumore nicht erkannt werden, sollte vor der Einnahme eine Krebserkrankung ausgeschlossen werden. In jedem Fall solltest Du Finasterid nur unter regelmäßiger ärztlicher Kontrolle einnehmen, um mögliche Nebenwirkungen schnell zu erkennen.
In den meisten Fällen verschwinden die Nebenwirkungen nach Absetzen des Medikaments. Es gibt aber Beobachtungen, dass sexuelle Funktionsstörungen und psychische Erkrankungen auch nach Beendigung der Behandlung weiter bestehen können. In manchen Fällen auch langfristig (mehr als 10 Jahre).
Die am häufigsten berichteten sexuellen Funktionsstörungen sind verminderte Libido, Erektions- und Ejakulationsstörungen.
Es gibt erste Hinweise darauf, dass bei der topischen Anwendung, also bei der Behandlung mit Finasterid Spray, das direkt auf die Kopfhaut aufgetragen wird, schwerwiegende Nebenwirkungen seltener auftreten. Grundsätzlich gilt aber auch hier: Eine enge ärztliche Überwachung ist wichtig, um Nebenwirkungen schnell zu erkennen.
Personen mit einer Vorgeschichte zu den häufig beobachteten Nebenwirkungen wie Depression, Angstzuständen oder sexuellen Funktionsstörungen sollten sich bei einer Behandlung mit Finasterid besonders engmaschig ärztlich überwachen lassen. Grundsätzlich können die Nebenwirkungen aber bei jedem Behandelten auftreten.
Es hat sich im Laufe der Jahre gezeigt, dass Finasterid teilweise und in manchen Fällen auch langfristige Nebenwirkungen haben kann. Je früher diese erkannt werden, desto schneller können sie behandelt werden. Da es vor allem bei psychischen Erkrankungen oft schwer bis unmöglich ist, das eigene Befinden richtig einzuschätzen, ist es wichtig, dass regelmäßige ärztliche Untersuchungen stattfinden.